Dietlind Konold

Bühnenbild | Kostüme

Kaspar Hauser – Child of Europe

Bühne, Kostüme

2012: Hochschule für Musik Nürnberg

„Souveränes Dirigat, vielschichtige Inszenierung: […] Die Darsteller der Inszenierung trugen Kleider der letzten zweihundert Jahre bis heute: Das untergrub die zeitliche Distanz; ebenso die Laufstegbühne ins Auditorium und die Sitzplätze der Darsteller unter den Zuschauern, wenn sie nicht spielten. […]
Die Inszenierung war gelungen, Ausstattung (Dietlind Konold) und Regie gingen Hand in Hand. […] Der ganze Raum wurde ins Geschehen einbezogen, zauberhafte Geniestreiche (z. B. angestrahlte Mini-Discokugeln als Sternenhimmel), Doppelrollen und verblüffende Interaktionen und virtuose Regie-Details schufen eine albtraumhaft groteske Erlebniswelt.“

„Weil das Saal-Bühnchen eben gerade einmal das kleine, […] originell besetzte Orchester fasst, haben Regisseur Joachim Rathke und Ausstatterin Dietlind Konold ein raumgreifendes Längspodium erdacht — Sinnbild für den kurzen Lebensweg des Sonderlings und gleichzeitig Labortisch, auf dem der ,,Man in Black“ […] den kauernden, noch nach Sprache suchenden Kaspar Hauser in einem Korbgefängnis ausgesetzt hat. […] Das alles hat die Regie genau und mit wenigen treffenden Accessoires wie den Spielpferdchen herausgearbeitet…“

„… Auf dem Laufsteg in flotter Folge und in zirkushafter Verzerrung die Welt des frühen 19. Jahrhunderts: geschminkte Clowngesichter, grelle Kostüme von der fränkischen Tracht bis zum FlitterfummeL Unzählige Holzpferchen säumen Kaspars Weg in eine Welt, die ihn zur Zirkusnummer macht (Ausstattung: Dietlind Konold). […]
Am Ende schüttet der „man in black“ den Holzpferdchen-Sack über Kaspar aus, dazu klagende Bratschentöne – Kaspar bleibt allein auf dem Laufsteg seines Lebens zurück, Seifenblasen regnen auf ihn herunter: Überzeugende szenische Lösungen mit studentischen Mitteln.“

„…Ein ambitioniertes Projekt, das Regisseur Joachim Rathke und Ausstatterin Dietlind Konold da auf die Beine stellten. […]
Die Aufführung beginnt in Kaspars Gefängnis. Dieses wird durch einen überdimensionalen Korb symbolisiert. Hier lernt Kaspar rudimentär zu sprechen. Vor allem den berühmten Satz: „A söchtener Reuter möcht i wern, wie mein Voater gwen ist.“ […]
Die Handlung spielt […] auf einem Steg, der den gesamten Heilig-Geist-Saal faktisch in zwei Hälften teilt. Darauf ist ein beachtlicher Ponyhof an hölzernen Pferden aufgereiht. Außer dem Findling und dem schwarz gewandeten Bösewicht sitzt der Rest der Mitwirkenden im Publikum. […] Da gibt es den zupackenden Schankwirt, der Tucherflaschen am Kasten köpft. Den englischen Dandy im senfgelben Anzug und die leichtbekleidete Mesmeristin, die sich vor Kaspars Kainsmal graust. […]“